Das haben die Mauern des Museums lange nicht gesehen: 30 quirlige Siebtklässler tauchten am vergangenen Mittwoch ein ins Mittelalter auf einen Bauernhof. Was war da besser geeignet als das Heimatmuseum „S’ Eicher Wilhelme Hus“ in Ottersweier.
Passend zum Thema im Fach „Geschichte“ hatte die Klasse bereits eine Stadtführung im mittelalterlichen Freiburg unternommen. Nun wurde es praktisch. Die Museumsmannschaft hatte sich mächtig ins Zeug gelegt. Die Gruppe der Ziegelmacher hatte ihr Equipment aufgebaut und frühmorgens war bereit der große Holzbackofen im Backhaus angeheizt worden.
„Die Menschen im Mittelalter waren Selbstversorger. Alles was sie brauchten, produzierten sie selbst,“ erläuterte Vorsitzender Heinz Wendling zu Beginn. Er hatte sogar Dachziegel aus der Zeit der Römer mitgebracht. Die war sage und schreibe 2000 Jahre alt.
An diesem Vormittag sollten nun Ziegel von Hand gefertigt und Brot bzw. Salzkuchen (Fladenbrot) gebacken werden. Eingeteilt in fünf Gruppen durchliefen die Schüler*innen verschiedenen Stationen. Die Ziegelmacher luden ein zum Lehm stampfen mit nackten Füßen und zum Dachziegel formen. Anschließend wurden die Ziegel kunstvoll verziert. Beim Brot backen wurde in einer Backmulde ein Teig aus 10 Kilogramm Mehl von Hand geknetet. 17 kg Teig wurden da bewegt … das Ergebnis war famos. Jeder Schüler*in wog auf einer historischen Waage 400 Gramm Teig ab und formte sich seinen eigenen Salzkuchen. Alternativ gab es die Geschmacksrichtungen „Rosmarin“ oder „Salz“. Markiert wurde mit einem Holzstäbchen. Gebacken wurden die Fladen bei 320 Grad im großen Holzbackofen, nachdem die Asche ausgeräumt und der Backofen sauber gekehrt war.
Zuletzt gab es ein gemeinsames Essen. Bei gebuttertem Salzkuchen und Wasser mit Saft in Tonkrügen wurde der Vormittag beendet.
Fazit: Das Pilotprojekt war für alle Beteiligen neu. Es ist gelungen, den Schüler*innen Wissen aus alter Zeit mit Spaß zu vermitteln.
Am Ende ging ein großer Dank von der siebten Klasse der Maria-Victoria-Naturparkschule an das Team der Ziegelmacher um Klaus Heintel und an das Vorstandsteam des Historischen Bürgervereins Ottersweier.
